Sumpfohreule

Eine Eule mit besonderen Ansprüchen an den Lebensraum die Sumpfohreule (Asio flammeus)

Im Februar und März 2021 gelang Herrn Volker Schlär ein ganz besonderer Fund. Er beobachtete eine Sumpfohreule im weiteren Umfeld von Grünstadt und konnte diese mit Bildern im ArtenFinder gleich mehrfach nachweisen.

Obwohl die Sumpfohreule zur Gattung der Ohreulen (Asio) zählt, sind ihre Federohren meist angelegt, sodass man diese nicht sieht. Das ist auch das deutlichste Unterscheidungsmerkmal zur nah verwandten Waldohreule, deren Ohren deutlich vom Kopf abstehen. Gut zu sehen ist auch der weiße Hinterrand der Flügel, welcher der Waldohreule fehlt. Sumpfohreulen brüten auf dem Boden. Ihre Gefiederfärbung tarnt die Eule daher besonders gut in hohem bräunlichem Gras. Meistens sind die Tiere stroh- oder schildbraun mit dunklerem rötlichbraunem Muster, in nördlicheren Gebieten gibt es aber auch hellere Exemplare. Der Kopf ist sehr rund und die kranzförmige Gesichtsumrahmung der Sumpfohreule ist auffallend hell. Die gelben Augen sind schwarz umrandet.

Wie der Name schon andeutet bevorzugt die Sumpfohreule Feucht- und Marschgebiete, Heiden, Moore und Sümpfe als Lebensraum. Wichtig ist vor allem, dass ihre Heimstätte in baumloser Umgebung liegt, da die Art offene Landschaften zum Jagen benötigt. Sumpfohreulen sieht man meist nur ein oder zwei Jahre in einem Brutgebiet. Das scheint mit der Mäusepopulation zusammen zu hängen. Gibt es zu wenig Mäuse im Brutgebiet der Sumpfohreule, so wird das Gebiet verlassen und ein neues gesucht. Zur Brut brauchen die Eule deckungsreiche Kraut- und Staudenfluren, damit sie am Boden vor Fressfeinden geschützt ist. Während der Fortpflanzungszeit ist die Sumpfohreule auch tagaktiv.

Die wichtigsten deutschen Brutgebiete liegen in Norddeutschland, auf den friesischen Inseln und vor allem auf Borkum. Auch weiter südlich kann man sie vereinzelt antreffen.

Leider sind die Bestände der Sumpfohreule in den letzten Jahren stark rückläufig. Die Art erleidet auf ihren Zügen und Wanderungen große Verluste durch direkten Abschuss sowie durch Unfälle an Stromleitungen, Windkraftanlagen oder Weidezäunen.

Entwässerungs- und Kultivierungsmaßnahmen haben dazu geführt, das weitauslaufende, weitgehend baumfreie Feuchtgebiete in Mitteleuropa selten geworden sind. Dies scheint auch der Hauptgrund zu sein, weshalb die Sumpfohreule heute zu den seltensten Brutvogelarten zählt: es fehlt an geeigneten Habitaten.

 

Laut der Roten Liste gilt die Sumpfohreule in Deutschland als vom Aussterben bedroht und in Rheinland-Pfalz sogar als ausgestorben.

Dies zeigt um was für einen seltenen Fund von Herrn Schlär es sich hier handelt. Wir sagen vielen Dank für die Meldung im ArtenFinder Herr Schlär!