Tolle Beobachtung, Baumfalke fängt Mehlschwalbe
Manche Meldungen erzählen eine Geschichte. Am 31.07.2021, ging eine solche Meldung von Martin Scheid ein. Er Fotografierte in dem kleinen Ort Namens Wolken (in der Nähe von Koblenz) einen Baumfalken (Falco subbuteo), der gerade eine Mehlschwalbe (Delichon urbica) gefangen hatte. Diese Aktion zu Fotografieren ist extrem schwierig, da Baumfalken schnelle und sehr wendige Jäger sind.
Baumfalken gehören zu den Langstreckenziehern. In den Sommermonaten kommen die Tiere in fast ganz Europa und auch in Teilen Asiens vor. Im Herbst fliegen die Vögel dann, genau wie die Mehlschwalben zurück in Ihre Winterquartiere, welche in Südafrika liegen.
Im Gegensatz zu anderen Greifvögeln und Falken ist der Baumfalke eher klein mit einer Länge von etwa 35 cm. Das Weibchen ist dabei größer und schwerer als das Männchen, sonst unterscheiden sich die Geschlechter nicht. Der Kopf ist klein und dunkel. Er hat einen typischen Hakenschnabel, mit dem für Falken charakteristischen Falkenzahn. Es wird davon ausgegangen, dass der Falkenzahn zur Unterstützung beim Tötungsbiss in den Nacken der Beute dient. Typisch für den Baumfalken sind die besonders langen Flügel, sowie eine weiße Kehle, weiße Wangen und einen schwarzen Backenstreifen. Seine großen dunklen Augen sind gelb umrandet. Die Unterseite des Vogels ist hell dunkel gestrichelt und wirkt beim Baumfalken verwaschen. Die Schwanzunterseite und die Hosen sind leicht rostrot und die Beine sind gelb. Junge Baumfalken haben ein weißes Dunenkleid.
Der Baumfalke ist gut an die Umwelt angepasst und besiedelt die unterschiedlichsten Lebensräume von Wäldern bis Moorlandschaften. Zum Brüten baut er sich kein eigenes Nest, sondern benutzt oft alte Krähennester. Die Nahrung des Baumfalken besteht zum Großteil aus Vögeln, aber auch Insekten, wie Libellen, sind auf dem Speiseplan. Er Jagt zu Großteil in der Luft und nur selten kann am ihn am Boden beobachten.
Der Baumfalke gehört zu den schnellsten Greifvögeln im Jagdflug und gilt als einer der geschickteste Flieger unter den Falken. Vom Ansitz aus beobachtet er überfliegende Kleinvogeltrupps, wie z.B. Schwalbenkolonien. Mit tiefen, kräftigen Flügelschlägen fliegt er los und versucht über die Beute hinaus zu fliegen. Wenn der Falke die benötigte Höhe erreicht hat stürzt er sich auf die Vögel herab. Oft ist der Ansitz auch ein hoher Gittermast, dann kann er sofort von hier aus im Winkel herabstoßen, vor allem, wenn die Schwalben tief über den Feldern streifen. Wenn Kleinvögel auf dem Boden sitzen, fliegt der Baumfalke im Tiefflug über sie hinweg um sie aufzuscheuchen. Beim anschließenden Wenden des Falken werden sie dann erbeutet. Große Libellen und Käfer werden hoch in der Luft oder tief über dem Erdboden gejagt, dabei fehlt im Gegensatz zur Vogeljagd der Steile Flug nach unten.
Auf der Roten Liste von RLP (2015) ist der Baumfalke als ungefährdet eingestuft.