Seltene Käfer

Zwei seltene Käferarten der Roten Liste in der Kategorie 2 

 

Der Natterläufer (Polistichus connexus)

Herr Schlär meldete am 12.09.2020 den ersten Natterläufer (Polistichus connexus) im ArtenFinder, den er in  Kerzenheim - Rosenthal bei Eisenberg, in derPfalz fand.
Diese seltene Laufkäferart (Carabidae) kann 7-9mm groß werden. Seine Grundfarbe ist rotbraun bis dunkelbraun. Jeweils mittig sind die Flügeldecken gelbbraun, genauso wie Beine und Fühler. Kopf und Halsschild des Natterläufers sind stark punktiert.

 

 

Die Art wird als wärmeliebende Offenlandart betrachtet und scheint trockene Habitate mit Sand und Felsen zu bewohnen. Zu finden ist der Natterläufer von Mai bis Oktober. Nachts scheint die Art künstliche Lichtquellen anzufliegen, hier gelingen auch die meisten Nachweise.

Die Rote Liste Deutschlands führt die Art als „extrem selten“ mit der Kategorie 2 „stark gefährdet“.

 

Brauner Mohnwurzelrüssler (Ethelcus denticulatus)

Herr Schlär entdeckte im Oktober und im November 2020 zweimal den Braune Mohnwurzelrüssler (Ethelcus denticulatus). Die Art gehört zu der Unterfamilie der Rüsselkäfer (Curculionidae). Herr Schlär fand sie bei Quirnheim, während sie auf mit Vlies abgedeckten Strohballen saßen.
Der 3-4mm große Körper des Käfers ist kugelig rund und er hat wie der Familienname schon sagt einen langen Rüssel. Die Art ist braunfleckig geschuppt. Auf den Flügeldecken, oben an der Naht ist ein heller Schildfleck zu finden und im Naht-Winkel ein etwas kleinerer, heller Fleck.
Der Braune Mohnwurzelrüssler bevorzugt trockene, sonnige Stellen und lehmigen Boden.

 

Die Käfer findet man von Ende April bis September in den bodennahen Teilen des Klatschmohns (Papaver rhoeas), von denen sich sowohl der Käfer als auch die Larve ausschließlich ernährt. Das Ei legt der Käfer in den Wurzelkragen und die Larve bohrt sich dann in die Wurzeln und entwickelt sich dort. Zur Verpuppung gräbt sich die Larve in den umliegenden Boden ein.

Der Braune Mohnwurzelrüssler ist wesentlich seltener als der gelegentlich mit ihm vergesellschaftete Rüsselkäfer Stenocarus ruficornis. Beide Arten lassen sich an Klatschmohn finden und sehen sich recht ähnlich. Unterscheiden lassen sich die beiden Arten durch den hellen Fleck hinter dem Schildchen auf den Deckflügeln. Dieser ist beim Mohnwurzelrüssler viel heller und deutlicher ausgeprägt als bei Stencarus ruficornis.

In der Roten Liste Deutschland wir der Käfer ebenfalls in der Kategorie 2 geführt und gilt damit als stark gefährdet.