Hermelin

Ohne Schnee doch gut zu sehen das Hermelin (Mustela erminea)

Ein Hermelin wurde am 01.03.2022 von Marion Nowotny, bei dem kleinen Ort Wawen beobachtet. Diese nicht alltägliche Beobachtung konnte Frau Nowotny mit Bildern festhalten.

Das Hermelin, auch Großwiesel genannt gehört zu der Familie der Marder (Mustelidae). Es hat den typischen Körperbau der Marder: einen langgestreckten Körper, der beim Hermelin je nach Geschlecht 30 bis 40 cm lang wird, mit kurzen Beinchen. Der Schwanz hat eine schwarze Spitze und misst weitere 8 bis 12 cm. Das Fell der Hermeline wechselt im Laufe des Jahres die Farbe, dieser Fellfarbwechsel ist temperaturgesteuert. Im Sommer ist die Oberseite kastanien- bis Zimtbraun und der Bauch weiß. In der Übergangsphase wird der Pelz zunächst fleckig weiß und im Winter schließlich komplett weiß, wie es auch auf den Fotos von Marion Nowotny zu sehen ist. In Gebieten mit milden Wintern bleibt das Fell Braun und in kalten Regionen ist das Fell ganzjährig weiß. Das weiße Fell dient im Winter zur Tarnung im Schnee. Aber im Frühjahr, wenn der Schnee geschmolzen ist, ist das Hermelin mit dem weißen Fell gut sichtbar für alle. Das wurde dem Tier früher oft zum Verhängnis, denn aus dem Pelz wurden Mäntel für Könige genäht.

Das Hermelin ist in den gemäßigten und subarktischen Zonen der Nordhalbkugel verbreitet. In Europa fehlt es nur im Mittelmeergebiet und auf Island. Es ist anpassungsfähig und besiedelt entsprechend unterschiedliche Lebensräume. Vorzugsweise lebt das Hermelin auf offenen Landschaften mit kleinen Waldbeständen, Wiesen, Hecken und Gewässern. Es ist auch in menschlichen Siedlungen zu finden und auch in Höhen bis zu 3400 m zu beobachten. 

Hermeline sind Raubtiere. Sie jagen am Tag und in der Dämmerung, im Winter verschiebt sich ihre Aktivität in die Nachtstunden. Sie erbeuten hauptsächlich Kleinsäuger bis zur Kaninchengröße. Sie jagen aber auch Vögel, Amphibien und Insekten.
Hermeline weisen ein territoriales Verhalten auf. Sie verteidigen ihr Revier gegen Artgenossen. Das Territorium eines männlichen Hermelins kann bis zu 20 Hektar groß sein. Nur in der Paarungszeit (Spätfrühling und Sommer) gehen die Männchen auf die Suche nach einer Partnerin, ansonsten sind sie strikte Einzelgänger. Aufgrund einer Keimruhe im Winter, erblicken die Jungen jedoch meist erst im darauffolgenden April oder Mai das Licht der Welt. Ein Wurf besteht aus drei bis neun Jungen. Anfangs sind die Jungen nackt und blind, jedoch geht der Nachwuchs bereits im Alter von acht Wochen erstmals mit auf die Jagd.
Das Hermelin wird laut der Roten Liste Deutschlands als ungefährdet eingestuft.