Goldregenpfeifer

Im Prachtkleid unverwechselbar der Goldregenpfeifer (Pluvialis apricaria)

Am 12.03.2022 konnte Hans Schmitt in der Nähe von Osthofen einen Trupp Goldregenpfeifer beobachtet.

Goldregenpfeifer sind in ganz Nord-Eurasien verbreitet. In Europa beschränkt sich der größte Teil der Brutpaare auf Island und Norwegen. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts war der Goldregenpfeifer ein relativ häufiger Brutvogel in Deutschland. Mit dem Rückgang der Schafhaltung und dem industriellen Torfabbau gingen die Bestände stark zurück. In Deutschland steht der Goldregenpfeifer heute in der höchsten Kategorie der Roten Liste. 
Der etwa taubengroße Vogel ist außerhalb der Brutzeit ein sehr unauffälliger Vogel. Sein Gefieder ist dann gelbbraun bis graubraun gesprenkelt, so wie er auf den Bildern von Hans Schmitt zu sehen ist. Sie haben einen kleinen Kopf mit dunklen Augen und einen dunklen spitzen Schnabel. Männchen und Weibchen unterscheiden sich im Aussehen kaum. In der Brutzeit ist das Männchen etwas kräftiger gefärbt als das Weibchen, aber beide sind in ihrem Prachtkleid unverwechselbar. Der Rücken ist dann gold, weiß und schwarz gesprenkelt. Stirn, Überaugenstreif und Kinn sind weißlich, Kehle, Unterhals, Brust- und Bauchmitte schwarz. 

 

In der Balz (Mitte Mai bis Mitte Juli) baut das Männchen mehrere kleine Nester und das Weibchen entscheidet in welchem Nest gebrütet wird. Es legt meistens vier gelbgrüne Eier mit dunklen Flecken, welche 27 bis 30 Tage von beiden Elternteilen ausgebrütet werden. Wenn sich ein Feind dem Gelege nähert, lockt ein Elternteil den Feind durch Rufen aus ihrem Revier. Ist der Feind weit genug weg, fliegt der Goldregenpfeifer wieder zurück zu seiner Anhöhe, wo er alles im Blick hat. Die Jungen werden etwa vier Wochen von ihren Eltern geführt, sie suchen aber schon von Anfang an ihre Nahrung selbst.

Goldregenpfeifer fliegen schon ab Juli bis Oktober in ihr Winterquartier, nach Südwest- und Südeuropa. Ein kleiner Teil bleibt bei milden Wintern auch an der Nordseeküste. Auf dem Zug schließen sich Goldregenpfeifer zu großen dichten Schwärmen zusammen.