Streifengans

Gebietsfremd aber nicht oft zu sehen die Streifengans - Anser indicus

Hans Schmitt hat am 12.03.2022 hat er in der Nähe von Osthofen eine Streifengans beobachtet. Das Besondere an dieser Gans ist, dass sie eigentlich in Asien beheimatet ist. In Deutschland ist die Streifengans nur verbreitet, weil sie aus Tierparks geflohen und mit anderen Gänsen aus Osteuropa während des Vogelzugs mit nach Deutschland gekommen ist.

Die Streifengans ist eine Art der Feldgänse (Anser) und gehört zu den echten Gänsen (Anserini). Männchen und Weibchen unterscheiden sich nur in Größe und Gewicht. Das Männchen ist größer und schwerer und kann bis zu 75 cm groß werden. Namensgebend sind die zwei schwarzen Querstreifen an ihrem weißen Kopf, die auch gute Erkennungsmerkmale sind. Die Grundfärbung des Gefieders ist silbrig-grau, während die Bauchseite weiß ist. Der Schnabel ist gelb und hat vorne einen schwarzen Fleck. Die Beine und Füße sind orange.

 

Die Streifengans ist ein Zugvogel. Sie überwintert im Nordwesten Indiens nahezu auf Meereshöhe. Den Sommer verbringt sie an den hochgelegenen Seen Tibets auf den Hochebenen Zentralasiens in China, Nordindien und in der Mongolei.  Auf dem Weg vom Winterquartier zum Sommerquartier muss sie über die Berge des Himalaya fliegen. Lange glaubte man, dass Streifengänse sich einmal in die große Höhe aufschwingen, um dann auf direkter Route über alle Berge hinweg zu fliegen. Jedoch fliegen die Gänse entlang der Bergflanken und müssen damit immer auf- und abfliegen. Nur selten stiegen sie dabei in mehr als 6.000 Meter Höhe auf. Die meiste Zeit blieben sie unter 5.000 Meter. Nah am Relief zu fliegen spart ihre Kräfte, denn die Hangaufwinde tragen sie hoch.

 

Die ersten Streifengänse kommen schon im April in ihrem Brutgebiet an. Sie brütet in Brutkolonien, in denen zehn bis 30 Paare auf einem Raum ihre Eier austragen. Sie legen 4-6 Eier und brüten sie ungefähr 28 Tage. Während das Weibchen brütet beschützt das Männchen das Nest vor Feinden. Die Küken können nach sechs bis sieben Wochen fliegen. Nach der achten Woche bildet sich langsam das Erwachsenengefieder. Bei den Eltern der Küken setzt ungefähr Mitte Juli, bei nicht- nistenden Streifengänsen zwei Wochen vorher die Mauser ein, bei der sie ihre Flugfedern verlieren. Doch pünktlich zum Umzug in die Winterquartiere, im September setzt die Flugfähigkeit wieder ein und sie können mit ihren Jungen in die Winterquartiere ziehen, wo der Nachwuchs bis zum nächsten Jahr im Elternverbund bleibt.

Die Streifengans gilt laut der IUCN RED LIST als nicht gefährdet, der Bestand geht jedoch stark zurück.