Samtente

Einen besonderen Überwinterungsort sucht sich die Samtente (Melanitta fusca)

Karin-Simone Hauth machte am 31.12.2022 bei Zeltingen-Rachtig eine besondere Beobachtung. Sie Meldete im ArtenFinder zwei Samtenten (Melanitta fusca), die in der Mosel schwammen. Die Samtente gehört zu der Familie der Entenvögel (Anatidae). Sie ist eine Meeresente und ist nur als Wintergast bei uns, in Deutschland anzutreffen. Normalerweise kann man sie dann nur an Nord- und Ostseeküste sehen, aber einige Vögel überwintern auch auf dem Oberrhein oder Bodensee. Die zwei Samtenten, die Karin-Simone Hauth beobachtete, haben sich allem Anschein nach die Mosel als Überwinterungsort ausgesucht.

Die Samtente hat einen kräftig gebauten Körper mit dickem Hals und keilförmigem Schnabel. Sie kann zwischen 51 und 58 cm groß werden. Das Gefieder ist dunkel braun gefärbt. Im Prachtkleid ist das Männchen tiefschwarz gefärbt. Zudem hat es unter den Augen weiße Halbmonde und auf dem Schnabel sind auffällig gelbe und orangene Partien. Das Weibchen und junge Vögel haben dunkelbraunes Gefieder. Zudem haben sie einen sternförmigen Wangenfleck zwischen Auge und Schnabel. Im Flug fällt bei den Samtenten der weiße Streifen an den Armschwingen auf. Dieser Streifen und auch die Halbmonde beim Prachtkleid des Männchens fehlen bei der zum Verwechseln ähnlichen Trauerente und dienen als Unterscheidungsmerkmale. Zudem kann man sie auch durch ihr unterschiedliches Verhalten auseinanderhalten. Die Samtente erbeutet ihre Nahrung tauchend, im Gegensatz zur Trauerente, ohne vorangehenden Sprung. Ihre Flügel sind dabei leicht geöffnet. Auch beim Flügelschlagen verhält sie sich anders als die Trauerente, denn sie hält ihren Kopf dabei aufrecht.

Die Brutzeit der Samtente reicht von Mai bis Juni. Dafür zieht sie an Küsteninseln im Norden Eurasiens bis nach Zentralsibirien sowie an die skandinavischen Küsten. Das Nest wird in einer Vertiefung im Boden, meist unter einem schützenden Strauch, mit Daunen ausgekleidet. Beim Balzen schwimmen mehrere Männchen um ein Weibchen herum und imponieren diesem durch Abtauchen. Das Weibchen legt ein Mal im Jahr zwischen sieben und neun Eier, welche dann 26-29 Tage ausgebrütet werden. Die Jungen suchen schon sehr früh selbst nach Nahrung, bleiben aber in Grüppchen beim Weibchen. Zur Nahrungssuche tauchen Samtenten bis zu zehn Meter tief und bleiben mehr als eine Minute unter Wasser. Nach 50 bis 55 Tagen sind die Jungen Vögel dann flügge. Ab September bis November ziehen die Vögel wieder in ihr Überwinterungsgebiet.

Öl auf der Meeresoberfläche wird für die Samtente sehr oft zur Todesfalle. Eine weitere Gefahr sind Stellnetze. Da die Ente diese nicht sehen kann, verfängt sie sich beim Tauchen in den Netzen und ertrinkt. Die Samtentenbestände nehmen bereits ab.