Leuzistische Bergmolchlarve

Leuzistische Larve eines Bergmolches (Ichthyosaura alpestris)

Am 18.10.21 meldete Michael Ochse eine leuzistische Larve des Bergmolches (Ichthyosaura alpestris). Diese wurde schon drei Jahre hintereinander im selben Gartenteich, in Weisenheim am Berg beobachtet.

Leuzismus ist eine Defekt-Mutation, die bei Menschen und Tieren vorkommen kann und ein weiß gefärbtes/farbloses Erscheinungsbild hervorruft. Durch diesen Defekt kommt es zu weißen Stellen im Fell und die darunterliegende Haut ist rosa, da die Haut keine Melanozyten, also farbstoffbildenden Zellen enthält. Im Gegensatz dazu sind beim Albinismus die Zellen zwar vorhanden, aber unfähig den Farbstoff Melanin zu bilden. Die meisten Formen der Scheckung sind auf abgeschwächte Formen des Leuzismus zurückzuführen.

Durch den Leuzismus ist die Bergmolchlarve nicht stark dunkel gefärbt, sondern auf der Oberseite weißlich mit ein paar dunkeln Punkten.  Die Unterseite ist wie beim normalen Bergmolch stark orange gefärbt.

 

Ein ausgewachsener Bergmolch kann acht bis zwölf Zentimeter groß werden. Im Frühjahr tragen die Männchen eine andere Färbung, das sogenannte Balzkleid. Die Flanken sind schwarz-weiß punktiert und zum Bauch hin von einem blauen Streifen begrenzt. Die Weibchen sind dunkelgrau-braun-grünlich marmoriert und zeigen eine etwas schwächere Zeichnung an den Flanken.

Um das Weibchen zur Paarung zu überzeugen, wedelt das Männchen mit seinem prächtigen Schwanz und sondert dabei spezielle Duftstoffe aus der Kloakenöffnung ab. Bei Erfolg, nimmt das Weibchen das vom Männchen auf den Boden abgelegte Samenpaket auf, so dass die bis zu 250 Eier in ihrem Körper befruchtet werden können. Nach etwa einer Woche legt das Weibchen die Eier an Unterwasserpflanzen oder Falllaub ab, woraus nach zwei bis vier Wochen die Larven schlüpfen und sich innerhalb von drei Monaten vollständig zum Molch entwickeln. Sie ernähren sich von Insektenlarven, Kleinkrebsen oder seltener Amphibienlaich und machen manchmal auch vor kleineren Artgenossen nicht halt.

 

Nach Ende der Laichzeit, ab Mai, verlassen die erwachsenen Tiere das Gewässer und entwickeln eine schlichtere Färbung, die sogenannte Landtracht. Bei dieser bleibt der Bauch orange, ist aber weniger farbintensiv. Die Oberseite färbt sich sehr dunkel, bis ins Schwarze und die Haut ist stumpf und wasserabweisend. Tagsüber verstecken sie sich unter allem was ausreichend Schutz bietet, wie beispielsweise Totholzhaufen. Nachts werden die Molche dann wieder aktiv und gehen auf Nahrungssuche. Sie ernähren sich von Insekten, Würmern und Spinnen.

 

Zum Überwintern suchen sich die Tiere einen frostgeschützten Ort,
den sie sich manchmal mit Artgenossen Teilen. Meistens befinden sie sich im Erdboden, unter Wurzeln oder in Steinhaufen, gelegentlich auch mal in Kellern.

Der Bergmolch wird in der bundesweiten Roten Liste als ungefährdet eingestuft, allerdings gilt auch für ihn, wie für die meisten Amphibienarten, dass die Populationen schwinden und die Bestände zurückgehen.