Der Klimawandel bringt einige neue Insekten zu uns, so auch den Kleinen Wanderbläuling (Leptotes pirihous)
Am 30.10.22 hat Anna Müller bei Zweibrücken einen ganz besonderen Fund im ArtenFinder gemeldet. Der Kleine Wanderbläuling (Leptotes pirithous) stammt aus der Familie der Bläulinge (Lycaenidae).
Das Besondere an ihm ist, dass er in Europa nur an den Südküsten vorkommt und im Sommer in Richtung Nordküste fliegt. Daher ist er nur sehr selten als Wanderfalter bei uns anzutreffen. Auch in Nordafrika, Mittelasien und Indien ist der Kleine Wanderbläuling heimisch. Durch die Klimaerwärmung könnte der Falter künftig aber öfter in Mitteleuropa anzutreffen sein.
Der Kleine Wanderbläuling kann etwa 24 bis 28 Millimeter groß werden. Die Hinterflügel weisen schwanzartige Verlängerungen auf, die charakteristisch für die Art sind. Die Flügeloberseite der Männchen ist blaugrau gefärbt und kann auch einen violetten Schimmer aufweisen. Weibchen sind hingegen graubraun gefärbt und nur zum Körper hin leicht bläulich. Am Ansatz der Schwänzchen sind meist zwei schwarze Augenflecken mit weißer Umrandung zu finden. Diese sind auch auf der Unterseite der Flügel, dort haben sie aber zusätzlich eine orange Umrandung. Die Flügelunterseiten sind mit einem braun weißem Gitter gezeichnet. Der kleine Wanderbläuling wird oft mit dem ähnlich gezeichneten Großen Wanderbläuling verwechselt, dieser ist aber deutlich größer und auf der Unterseite der Hinterflügel befindet sich eine schmale weißliche Binde.
Die Falter fliegen in mehreren Generationen pro Jahr und sind von Februar bis Oktober an verschiedenen Pflanzenarten anzutreffen, dazu zählen Hülsenfrüchtler (Fabaceae) und Rosengewächse (Rosaceae). Sie leben außerdem an heißen und trockenen Orten. Die Entwicklung einer Generation dauert je nach Temperatur etwa 4 - 8 Wochen.
Der Kleine Wanderbläuling gilt nicht als gefährdet, er ist lediglich sehr selten in Deutschland anzutreffen.