Blaukehlchen

Ein Vogel mit schillernder blauer Brust das Blaukehlchen (Luscinia svecica)

Das Blaukehlchen stammt aus der Familie der Fliegenschnäpper (Muscicapidea) und gehört zu den selteneren aber durchaus regelmäßig gemeldeten Arten im ArtenFinder. Die Blaukehlchen Meldungen von Herrn Schmitt sind uns vor allem durch die tollen Bilder aufgefallen. 

Der Name des Blaukehlchens lässt sich auf sein Aussehen zurückführen. Beide Geschlechter haben einen braunen Rücken, einen hellen Überaugenstreifen und haben die markante Blaufärbung an der Brust, darunter eine rostbraune Binde. Bei den Männchen ist die Brust und dazu noch die Kehle blau gefärbt, wohingegen das Weibchen nur eine blaue Brustfärbung besitzt. Je nach Unterart besitzen die Männchen innerhalb der Brustfärbung einen roten, weißen oder auch gar keinen Fleck. An den Seiten der Schwanzbasis haben beide Geschlechter des Blaukehlchens die typische rostbraune Färbung, die man besonders gut im Flug mit gespreiztem Schwanz sehen kann.

 In Europa gibt es zwei Unterarten des Blaukehlchens. Zum einen das Rotsternige Blaukehlchen, welches in Nordeuropa heimisch ist und nur während der Zugzeit gelegentlich in Mitteleuropa zu sehen ist. Zum anderen das Weißsternige Blaukehlchen, welches vor allem in Mitteleuropa angesiedelt ist und damit auch bei uns, in Deutschland.

Das Blaukehlchen ist in Deutschland recht lückenhaft verbreitet. Der Hauptschwerpunkt der Verbreitung liegt in Nord- und Ostfriesland. Weitere Schwerpunkte liegen in Hessen, Bayern und Ostdeutschland. In Rheinland-Pfalz ist das Blaukehlchen weitestgehend auf die Rheinebene beschränkt, das kann man auch ganz deutlich durch die Meldungen im ArtenFinder erkennen. Herr Schmitts Meldungen liegen zwischen Worms und Grünstadt und somit auch in der Rheinebene.

Blaukehlchen sind Zugvögel und kehren Mitte März bis Anfang April aus ihren Überwinterungsgebieten zurück nach Mitteleuropa. Hier halten sie sich meistens auf dem Boden auf, nur während der Balz sitzen die Männchen oben auf Büschen oder Schilfhalmen und führen ihren Lockgesang aus. Das Nest bauen sie dicht über der Erde meist in Gestrüpp oder Wurzelwerk. Ungefähr im September fliegen die Vögel dann wieder in ihr Überwinterungsgebiet, dieses reicht von den in Deutschland brütenden Vögeln von Spanien bis südlich der Sahara.

Das Blaukehlchen gilt derzeit laut IUCN Red List als nicht gefährdet. Dies liegt hauptsächlich daran, dass die Art sehr anpassungsfähig ist besonders was geeignete Habitate angeht. Als typischer Insektenfresser könnte das Blaukehlchen jedoch in Zukunft auch von den Folgen des Insektensterbens betroffen sein. Da besonders für die Brutaufzucht ausreichend Futterquellen bereitstehen müssen. Derzeit sind die Hauptgefährdungsfaktoren für die Art der Lebensraumverlust durch Überbauung oder intensive menschliche Nutzung.    


Abb 1 Verbreitung der Meldungen des Blaukehlchens im ArtenFinder Stand 2021