Zusammen mit Pindactica e.V. haben wir den Entdeckerkalender 2023 entwickelt und stellen darin jeden Monat ausgewählte Tierarten aus Rheinland-Pfalz vor. Im Mai dreht sich bei uns alles um Hummeln. Durch Mitmach- und Lernaktionen wollen wir die Hummeln in diesem Monat etwas näher kennenlernen. Gehen Sie auf die Suche nach Steinhummel, Gartenhummel und Co. und gewinnen Sie spannende Preise bei unserer Monatsverlosung. Oder lernen Sie in unserem Hummel-Quiz und Video-Vortrag oder Podcast mehr über Aussehen, Verhalten und Lebensraum dieser interessanten Tiergruppe. Viel Spaß beim Mitmachen!
Diesen Monat gibt es die ersten Veranstaltungen rund um den ArtenFinder in 2023, auch dabei ist eine Veranstaltung zum Thema Hummeln.
So nehmen Sie teil
- Registrieren Sie sich im ArtenFinder-Portal
- Gehen Sie auf das Meldeformular unter Art melden.
- Geben Sie den Artnamen von einer der sieben Kalenderarten ein.
- Wählen Sie die Teilnahme-Checkbox aus.
- Geben Sie den Standort Ihrer Beobachtung an. Wichtig: Nur Beobachtungen in Rheinland-Pfalz sind teilnahmeberechtigt an der Verlosung.
- Laden Sie ein Foto (Jpg, max. 12 MB) oder eine Tonaufnahme (max. 1 MB) hoch.
- Schicken Sie Ihre Meldung via Art melden ab. Fertig! Laden Sie nun weitere Beobachtungen hoch und erhöhen Sie so Ihre Gewinnchancen.
Die Mai-Verlosung endet mit Ablauf des 31.05.2023. Hier geht es zu den Teilnahmebedingungen.
Preise
- Bestimmungsliteratur: Taschenlexikon der Wildbienen Mitteleuropas von E. Scheuchl und W. Willner
- 2x ArtenFinder-Tüte mit Entdeckerkalender 2023, Postern, Entdeckerbroschüren, uvm.
Einführung in die Welt der Hummeln – wie sie leben und wie man sie bestimmt
Hummeln sind, obwohl mit 40 Arten nur ein kleiner Teil der Wildbienen Deutschlands, trotzdem fast allen Menschen gut bekannt. Die kleinen plüschigen Brummer sind echte Sympathieträger mit einer großen Leistung für unsere heimischen Wild- und Kulturpflanzen. Sophie Ogan, ArtenFinder-Expertin für Wildbienen und Mitarbeiterin des Thünen-Institut für Biodiversität in Braunschweig, gibt eine Einführung in die Welt der Hummeln, wie sie leben und wie man sie bestimmt.
Warum Hummeln (nicht) fliegen können (und voll cool sind)
Alle lieben die Biene. In Filmen und Serien wird sie gepriesen, Lieder werden über sie gesungen, Heldenepen lobpreisen ihren Fleiß. Doch niemand redet über ihre große, flauschige Schwester. Aus diesem Grund wollen wir heute eine Lanze für die Hummel brechen, denn die ist in Wahrheit viel cooler (Meinung des Redakteurs, Anm. d. Red.). Sie ist zum Beispiel viel fleißiger und arbeitet effizienter, kann den Mount Everest überfliegen und Pollen durch Vibration ihrer Flügel in der Luft schweben lassen! Und außerdem heißen sie wissenschaftlich Bombus! Wie cool ist das denn? Das sind nur wenige der vielen faszinierenden Fakten aus der wundersamen Welt der Hummeln, also lehnt euch zurück und genießt die heutige Folge von ArtenHörer - dem Gelée Royale unter den Podcasts.
Zu hören gibt es den Podcast auf Spotify,
Steinhummel (Bombus lapidarius )
Die Steinhummel besitzt einen rötliches Hinterleibsende und einen ansonsten pechschwarzen Körper. Mit dieser tollen Färbung und einer Größe von fast 2cm ist die Steinhummel damit eine der besonders attraktiven Hummel in unseren Gärten. Die Art zeigt eine Vorliebe für Klee und findet sich damit auch oft auf intensiver beweideten Flächen. Wie bei vielen anderen Hummelarten gibt es einige Verwechslungsarten, weshalb die Dokumentation über Bildbelege bei der Bestimmung sehr wichtig ist. (Bild: Pindactica e.V.)
Wiesenhummel (Bombus pratorum )
Eine der kleineren Hummelarten die man in Gärten, Wiesen und auch lichten Wäldern finden kann ist die Wiesenhummel. Die Art weist einen gelben Streifen auf dem Vorderkörper auf und hat ein gelbliches Hinterleibsende. Schon früh im Jahr gründen die Königinnen der Wiesenhummel eine Kolonie. Die Nistplätze befinden sich auch oft oberhalb der Erde in Mauerritzen oder Vogelnestern in Gebüschen und Hecken. Ein Volk besteht meist aus 50 bis 120 Tieren. Die überwinternden Jungköniginnen ziehen sich bereits im August in die Winterquartiere zurück. (Bild: Pindactica e.V.)
Gartenhummel (Bombus hortorum )
Die Gartenhummel besitzt im Unterschied zu ihrer Verwechslungsart der Dunklen Erdhummel einen besonders langen Kopf mit ausgeprägtem Rüssel. Ein weiteres gutes Erkennungsmerkmal sind die beiden gelblichen Binden auf dem Vorderkörper. Eine der Binden befindet sich am Vorderen- die andere am Hinterenrand des sogenannten Thorax. Am Hinterleib besitzt die Gartenhummel eine gelbliche Färbung im vorderen Bereich sowie ein weißes Hinterleibsende. Die Art nistet oft unterirdisch in Mäusenestern, nutzt aber auch Vogelnester. Als Nahrung dienen viele verschiedene Pflanzenarten, weshalb sich die Art neben Wiesen und Weiden sowie Waldrändern auch oft in Parks und Gärten findet. (Bild: Pindactica e.V.)
Dunkle Erdhummel (Bombus terrestris )
Ein klassischer Generalist, der sich in vielen verschiedenen Lebensräumen findet ist die Dunkle Erdhummel. Von ihrer Verwechslungsart der Gartenhummel lässt sich die Dunkle Erdhummel über den fehlenden gelben Streifen auf dem hinteren Teil des Vorderköpers unterscheiden. Die letzten Segmente des Hinterleibs sind hell gefärbt. Die Art findet sich fast überall nur dichtere Wälder werden gemieden. Nistplätze finden sich meist unterirdisch in Mäusenestern oder Maulwurfsgängen. Ein Volk kann aus bis zu 600 Tieren bestehen. (Bild: Pindactica e.V.)
Ackerhummel (Bombus pascuorum )
Als Kulturfolger findet sich die Ackerhummel eigentlich häufiger in Gärten als auf Äckern. Die Art nimmt besonders gerne bereitgestellte Hummelnistkästen an. Erkennen lässt sich die Ackerhummel anhand ihrer langen bräunlich, gelblichen Behaarung auf dem Vorderkörper. Der restliche Körper ist weißlich behaart. Oft findet sich hier besonders bei etwas älteren Exemplaren ein dunklerer Fleck in der Mitte des Vorderkörpers auf welchen die Haare zulaufen. Die Art ist auch in ihrer Nahrungsgrundlage sehr flexibel und ernährt sich von vielen verschiedenen Pflanzenfamilien. (Bild: Pindactica e.V.)
Baumhummel ( Bombus hypnorum )
Die Färbung der Baumhummel wechselt von einem braunen Vorderkörper zu einem schwarzen Hinterleib mit einem weißen Hinterleibsende. Die Art nistet meist oberirdisch und bezieht mit Vorliebe alte Vogelnester. Im Gegensatz zu den meisten anderen Hummelarten reagiert die Baumhummel auf potentielle Gefahren in der Nähe des Nestes auch leicht reizbar. Die Baumhummel besiedelte lichte Wälder, Waldränder, Parkanlagen und Gärten. Pro Jahr wird meist nur eine Generation hervorgebracht. Die Jungköniginnen überwintern in Unterschlupfmöglichkeiten, welche ausreichend Schutz vor der Witterung bieten. (Bild: Pindactica e.V.)
Blauschwarze Holzbiene ( Xylocopa violacea in RLP Xylocopa sp. )
Die größte heimische Wildbiene ist die Blauschwarze Holzbiene (Xylocopa violacea). Die Art lässt sich recht leicht ansprechen, als über 2cm große leuchtend lila/blaue Biene mit ebenfalls lila/blauen Flügeln. Jedoch gibt es eine Schwesterart, die Östlichen Holzbiene (Xylocopa valga), welche etwas südlicher verbreitet ist und sich anhand von äußeren Merkmalen kaum von der Blauschwarzen Holzbiene unterscheiden lässt. Beide Arten nisten in selbstgenagten Gängen in mürbem Totholz. Solange ausreichend Totholz zur Verfügung steht findet sich die Art in vielen verschiedenen trocken warmen Habitaten. (Bild: Pindactica e.V.)
Der ArtenFinder für Kinder ist eine Meldeplattform mit gut zu erkennenden Arten, welche ohne Anmeldung in Begleitung eines Erwachsenen Kindern dabei helfen soll sich den Themen Arten finden, Arten erkennen und Arten melden zu nähern. Begleitet wird das online Meldeformular von einem Sticker-Entdeckerheft. Jede gefundene Art kann im Entdeckerheft mit einem Sticker eingeklebt werden. Weitere Hintergrundinformationen speziell für Erzieherinnen und Erzieher finden sich in einem Begleitheft. Das Sticker-Entdeckerheft sowie das Begleitheft finden Sie zusammen mit weiteren Medien hier in der Mediathek der Stiftung Natur und Umwelt.