Folgende Dinge sind nicht mehr aktuell, aber dennoch lesenswert
Leuchtnacht in Monreal am 02.09.2022
Was eine Kulisse für eine Leuchtnacht. Im Schatten der Löwenburg von Monreal durften wir Anfang September gemeinsam mit Dr. Jürgen Rodeland vom Lepiforum eine Leuchtnacht anbieten. Die Idee entstand bereits letztes Jahr gemeinsam mit der zuständigen Revierleiterin Elke Schmidt-Ebi von Landesforsten RLP und wurde dann zusammen mit dem Bürgermeister von Monreal Martin Schmitt am 02.09.2022 umgesetzt.
Etwa 15 interessierte Teilnehmende versammelten sich gegen Abend am Rathaus in Monreal und ließen sich erst von Hendrik Geyer über den ArtenFinder berichten und anschließend von Dr. Rodeland in die Welt der Nachtfalter entführen. Nach der ausführlichen Einführung in diese spannende Tiergruppe ging es dann zu Fuß die steilen Hänge auf die Löwenburg hinauf. Dort wurden drei Leuchttürme aufgebaut und die Teilnehmenden konnten sich frei von Leuchtturm zu Leuchtturm bewegen und die anfliegenden Nachtfalter betrachten. Dabei standen die anwesenden Fachleute für Fragen bereit.
Zusätzlich zu den Leuchttürmen wurden einige Bäume mit einer Köderflüssigkeit aus vergorenen Früchten und Alkohol bestrichen. Auch hier flogen einige spannende Falter an und ließen sich von den Teilnehmenden beobachten.
Eine konkrete Auswertung folgt noch, da die Bestimmung der einzelnen Falter noch in Arbeit ist. Hier einige Funde:
Die Silbergraue Bandeule ist eine etwas wärmeliebende Art, deren Raupen sich aus vielen verschiedenen Pflanzen der Krautschicht ernähren. Die Art bevorzugt halbtrockene Gebiete wie Heiden, Steilhänge und Sandflächen. Gut zu erkennen an der silbrigen Färbung der Flügel sowie der gelben Kopf- und Thoraxfärbung. Von der Sibergrauen Bandeule gibt es erst 5 Meldungen im ArtrenFinder.
Der Weißdornspinner ist eine typische Art in der Nähe von Gebüschen und Säumen, die Schlehen und Weißdornarten enthalten. Die Raupen ernähren sich von diesen Pflanzenarten und finden sich daher besonders oft an Schlehen. Die Art wurde erst 4 mal im ArtenFinder gemeldet.
Der Osterhasenfalter ist eine Gespinnstmotte mit einer unverwechselbaren Zeichnung. Die schwarzen Ränder zeichnen die Form eines Osterhasens. Sonst sind die Arten aus der Gattung Ypsolopha nur sehr schwierig zu bestimmen, oft nur anhand von Genitalpräparation. Vom Osterhasenfalter gibt es erst 6 Meldungen im ArtenFinder.
Gegen 03:00 Uhr nachts gingen die letzten interessierten Teilnehmenden und die Experten bauten nach einer erfolgreichen Nacht die Leuchttürme ab. Wir bedanken uns bei allen Teilnehmenden und natürlich bei den Organisatorinnen und Organisatoren sowie den Experten für die tolle Veranstaltung. Hoffentlich im nächsten Jahr wieder.
Batnight/Fledermausnacht im Ober-Olmer Wald am 27.08.2022
Und plötzlich war die Waldhalle voll. Mit ungefähr 40 Teilnehmenden an der Batnight hatten selbst die beiden Fledermausexperten vom Mainzer NABU Brigitte Gross und Gerhard Schmoch nicht gerechnet.
Nach einer kurzen Begrüßung von der Försterin Leonie Muenzer, startete der Abend mit einer kurzen Vorstellung des ArtenFinders durch Hendrik Geyer. Danach ging es direkt weiter mit dem Thema des Abends, den Fledermäusen. Frau Gross und Herr Schmoch vom NABU Mainz brachten den interessierten Zuhörerinnen und Zuhörern, darunter auch viele Kinder, die fliegenden Säugetiere näher. Die Themen reichten von Winterruhe und Jagdverhalten über Artenvorstellungen und Besonderheiten der Tiergruppe. Tipps für den Fledermausschutz rundeten den Vortrag ab. Besonders die anwesenden Kinder löcherten die beiden Vortragenden mit Fragen.
Während das interessierte Publikum zuhörte ging die Sonne unter. Mit der einbrechenden Dunkelheit ging es dann an den Waldrand und entlang einiger Waldwege auf Fledermaussuche. Unterteilt in drei kleinere Gruppen und begleitet von Brigitte Gross, Gerhard Schmoch und Leonie Muenzer mit ArtenFinder Mitarbeiter Hendrik Geyer schwärmten die Teilnehmenden aus. Jede Gruppe wurde mit ein bis zwei Fledermausdetektoren ausgerüstet. Dabei handelt es sich um Geräte, die den Ultraschall von Fledermäusen für uns Menschen hörbar machen. Dies braucht man, damit man die verschiedenen Arten anhand ihrer charakteristischen Rufe ansprechen kann.
Bei vielen Arten klingen die Rufe nach der Umwandlung im Fledermausdetektor so, als würde man Murmeln auf eine Glasplatte fallen lassen. Nähert sich die Fledermaus dem Detektor so wird dieses „Klickgeräusch“ lauter, entfernt sich das Tier wird es wieder leiser.
Besonders eindrücklich fanden die Teilnehmenden, wie sich die Laute verändern, wenn eine Fledermaus ein Beutetier anvisiert: Die Fledermaus steigert bei der Annäherung an Beutetiere die Frequenz mit der die Rufe abgesondert werden, sprich das Tier ruft öfter.
Dies macht die Fledermaus, um ein klareres Bild von der Position ihrer Beute auf den letzten Zentimetern vor dem Fang zu bekommen. Dieses Verhalten hört sich dann für uns durch den Detektor an wie ein kurzes Summen, weshalb dieses Phänomen auch „Food Buzz“ genannt wird. Die kleineren Teilnehmenden fanden den Namen „Food Burp“ zutreffender, da es sich wie ein kurzer Rülpser ins Mikrofon anhört.
Auf der Exkursion im Ober-Olmer Wald konnten wir zwei Arten nachweisen. Insgesamt sind im Ober-Olmer Wald durch Voruntersuchungen 2011 von J. Tauchert und A. Kiefer sechs Fledermausarten bekannt.
Wir hatten auf jeden Fall viel Spaß und freuen uns schon auf die nächste Saison und hoffentlich weitere tolle Veranstaltungen im Ober-Olmer Wald und mit den NABU Expertinnen und Experten. Bis dahin wünschen wir den Fledermäusen einen ruhigen Winterschlaf.
Weitere Veranstaltungen finden sich unter NABU Mainz und NABU Mainz auf Facebook.
Aktionstag bei den Wiesenknopf-Ameisenbläulingen am 23. Juli
Am 23.07. konnten bei einem Aktionstag in der Wiedaue bei Altenkirchen mehrere Flächen mit Wiesenknopf-Ameisenbläulingen identifiziert werden. Es gelangen auch Nachweise des selteneren Hellen Wiesenknopf-Ameisenbläulings – erst der vierte dem Projekt bekannte Nachweis im Landkreis Altenkirchen seit 2015.
Insgesamt wurden von den sieben Freiwilligen mehr als 100 ha Wiesen und Weiden kartiert. Sie haben damit einen erheblichen Beitrag zur Datenlage im Projekt geleistet.
Nach der erfolgreichen Kartierung gab es einen entspannten Austausch bei Kuchen und Apfelschorle.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei den Teilnehmenden!
Tag der Artenvielfalt Libelleneinführungskurs und Exkursion am 9. Juli 2022
Im südlichen Rheinland-Pfalz waren wir auf Libellen Mission mit Dr. Jürgen Ott und interessierten ArtenFinder:innen unterwegs. Die Exkursion startete mit zwei Vorträgen zum Bestimmen von Libellenarten sowie deren Biologie, Vorkommen und Lebensraumansprüchen. Weiter ging es dann mit Informationen rund um das Thema, warum sich Libellen besonders gut als Ökosystemzeigerarten für Gewässer nutzen lassen.
Nach den spannenden Einführungsvorträgen ging es raus ins Feld. Wir besuchten zwei Standorte: zum einen die Teiche im Bildungszentrum Libellula, das von Dr. Jürgen Ott betreut wird und mehrere hintereinandergelegene Weiher am Schweinsbach, in der Nähe des Mittfahrerparkplatz Krickenbach.
Highlights gab es viele, unter den Libellen konnten wir die Zweigestreifte Quelljungfer (Cordulegaster boltonii) an den Libellula Teichen sehen und weitere acht Arten (siehe dazu Tabelle). An den Teichen am Mitfahrerparkplatz Kickenbach war sogar noch mehr los und wir konnten neun Arten finden, wovon sogar zwei Arten noch nicht für diesen Standort im ArtenFinder hinterlegt waren.
Danke an den Experten für die spannenden Einblicke!
Tag der Artenvielfalt Libellenexkursion bei Eich am 2. Juli 2022 mit dem AF-Experten Christof Willigalla
Es war perfektes Libellen-Wetter am 3. Juli 2022, vielversprechend für die angesetzte Exkursion. Dr. Christof Willigalla führte die Teilnehmer in das Thema ein, indem er die Unterschiede von Groß- und Kleinlibellen anhand der mitgebrachten Larvenhüllen, der Exuvien, anschaulich erklärte. Anschließen ging es an ein kleines Gewässer am Altrhein-Erlebnispfad. Folgende Arten konnten dort gefunden und teilweise aus der Nähe betrachtet werden: Große Königslibelle (Anax imperator), Große Pechlibelle (Ischnura elegans), Keilfleck (Aeshna isoceles), Kleine Königslibelle (Anax parthenope), Kleines Granatauge (Erythromma viridulum) und der Spitzenfleck (Libellula fulva).
Im Anschluss ging es für die Teilnehmergemeinschaft weiter zu dem Fossiliensee, der ebenso wie der angrenzend liegende Heinrichs Talaue See im Naturschutzgebiet liegt. Hier konnten noch weitere, spannende Libellenarten entdeckt werden: Gemeine Becherjungfer (Enallagma cyathigerum), Feuerlibelle (Crocothemis erythraea), Großer Blaupfeil (Orthetrum cancellatum), Hufeisen-Azurjungfer (Coenagrion puella), Vierfleck (Libellula quadrimaculata) sowie die Gemeine Winterlibelle (Sympecma fusca).
Da Dr. Christof Willigalla in dem Gebiet regelmäßig als Kartierer unterwegs ist, wurden keine neuen Artnachweise gefunden. Alle Teilnehmer freuten sich über die lehrreiche Exkursion, die neben Libellen auch noch mit einigen andere Arten aufwarten konnte.
Herzlichen Dank an den ArtenFinder-Experten für die spannenden Einblicke!
Leuchtnacht im Ober-Olmer Wald am 1. Juli 2022
Wie bereits im letzten Jahr ging es auch dieses Jahr im Ober-Olmer Wald unter der Leitung des Nachtfalterexperten Dr. Jürgen Rodeland am Forsthaus mit dazugehöriger Bildungshalle auf Nachtfalterfang. Hierzu wurde etwas entfernt von der beleuchteten Halle in einem Waldweg ein so genannter Leuchtturm aufgestellt, um die Falter mit einer Schwarzlichtlampe anzulocken.
Im letzten Jahr konnten bereits bei der zweiten Leuchtnacht die Grenze von 400 nachgewiesenen Nachfalterarten gebrochen werden und auch in diesem Jahr sind noch Erstnachweise für das Gebiet dazu gekommen. Eine aktuelle Liste findet sich im Lepiforum unter diesem Link. Sobald alle Bilder und Falter bestimmt sind, wird eine Liste in den ArtenFinder eingespielt, damit die Funde auch den Behörden zur Verfügung stehen.
Ein besonderes Highlight war der Fund eines Roten Ordensbandes (Catocala nupta), das entfernt vom Turm eine Köderschnur anflog und von einem der Teilnehmer zum Turm gebracht wurde. Dieser wirklich große Falter mit seinen schönen roten Hinterflügeln hat eine Vorliebe für fauliges Obst und lässt sich daher besonders gut mit süßem, alkoholischem Köder anlocken.
Tag der Artenvielfalt Erfassung an den Staufer Lehmgruben am 11. Juni 2022
Wir sind gemeinsam mit der POLLICHIA Kreisgruppe Donnersberg mit einem tollen „Tag der Artenvielfalt“ in die Feld- und Veranstaltungssaison gestartet. Am 11. Juni trafen sich die Exkursionsteilnehmenden in der Nähe von Eisenberg-Steinborn und Stauf auf einem Grundstück, das sich wegen seiner besonderen Biodiversität im POLLICHIA-Besitz befindet. Das ca. 6 ha große Areal der Staufer Lehmgruben ist mit mehreren Teichen sowie kleinen Waldgebieten mit vielen Randstrukturen und mageren Trockenwiesen ein besonderer Rückzugsraum in der Region für viele Organismen.
Die knapp 20 Teilnehmenden bestanden hauptsächlich aus Mitgliedern der POLLICHIA, insbesondere aus der Kreisgruppe Donnersberg und anderen Expert:innen. Auch einige aktive ArtenFinder:innen waren mit dabei, die jedoch selbst sehr viel Expertise mitbrachten. So machte sich die große Schar an Artenkenner:innen hauptsächlich eigenständig auf die Suche nach Tieren und Pflanzen. Es konnten einige seltene Arten aus der Gruppe der Schmetterlinge aufgenommen und tolle Fotoaufnahmen angefertigt werden.
Für die Auswertung der Daten haben wir uns alle Meldungen im ArtenFinder aus dem Gebiet angesehen, die vor der Veranstaltung am 11.06.2022 eingegangen waren und haben diese anschließend mit den Meldungen, die im Laufe des Tages abgegeben wurden verglichen. Hierzu haben wir die Meldungen in die einzelnen Artengruppen unterteilt.
Insgesamt waren vor der Veranstaltung 55 Arten aus dem Gebiet im ArtenFinder nachgewiesen, die meisten davon waren Vögel. Das Gebiet war also vor der Veranstaltung eher geringfügig kartiert. Nach der Veranstaltung konnte die Zahl der nachgewiesenen Arten auf 308 Arten im Gebiet angehoben werden. Somit konnten allein 253 Arten während der Veranstaltung neu im ArtenFinder eigetragen werden.
Die ausschlaggebende Gruppe für die vielen neuen Artnachweise sind hierbei die Samenpflanzen, die mit 144 für das Gebiet neu nachgewiesenen Arten ganz deutlich den Spitzenplatz belegten. Auch bei den Käfern, Tagfalter und Nachtfaltern konnten einige Arten neu erfasst werden. Spärlich hingegen fiel die Artenanzahl bei den Gruppen der Libellen und Hautflüglern aus. Eine mögliche Erklärung könnte die starke Mittagshitze am Veranstaltungstag gewesen sein. Hier wäre es sicherlich spannend noch einmal zu einem anderen Zeitpunkt einen Blick in das tolle Gebiet zu werfen. Eine Übersicht finden Sie hier: Tabelle.
Fakt ist, wenn an einem Tag in ein paar Stunden insgesamt 275 Arten nachgewiesen werden, handelt es sich um ein strukturreiches und spannendes Gebiet, das auf jeden Fall noch weitaus mehr Artnachweise bereithält.
Rheinland-Pfalz-Tag 2022
Die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz (SNU) war mit dem ArtenFinder RLP und dem Feldhamsterland auf dem Rheinland-Pfalz-Tag vom 20. bis 22. Mai 2022 vertreten. Drei Tage lang konnten sich die großen und kleinen Besucherinnen und Besucher sich über die Projekte informieren, Ihr Artenwissen bei einem Quiz testen und Hamster- und Luchsmasken basteln.
Online-Seminar Schmetterlinge (er)kennen fand am 14. März 2022 statt
Leah Nebel aus dem Artenschutzprojekt zum Wiesenkopf-Ameisenbläuling der SNU und Hendrik Geyer vom ArtenFinder eroierten folgende Fragen: Ein Admiral hat sechs Beine? Der Schornsteinfeger ist nur 3-4 Zentimeter groß? Ein Brauner Bär kann fliegen und ein Kleiner Fuchs trinkt Nektar? - Ja! Denn das sind alles Namen von heimischen Schmetterlingen...
Bei den sogenannten „Hamsterhäppchen“ gab es vom 03. Februar bis zum 31. März 2022 alle 2 Wochen mittwochs bzw. donnerstags ein ca. 30-minütiges Zoom-Meeting.
1. Hamsterhäppchen – Allgemeine Aspekte zu dem Thema Feldhamster mit Dr. Tobias Reiners
2. Hamsterhäppchen – Ernährung & Reproduktion der Feldhamster mit Dr. Carina Siutz
3. Hamsterhäppchen – Feldhamsterkartierung mit Suchhund mit Elena Jeß
4. Hamsterhäppchen – Ich habe einen Feldhamster im Garten mit Nina Lipecki
5. Hamsterhäppchen – Zucht & Wiederansiedlung von Feldhamstern mit Dr. Ulrich Weinhold