Meldeaufruf Raubwanze Nagusta goedelii

Derzeit gibt es keine aktuelle Untersuchung zur Ausbreitung von Nagusta goedelii. Allerdings ist die Art in einigen Gebieten seit 2021 offenbar häufiger geworden. Es ist davon auszugehen, dass sie von der Erwärmung des Klimas profitiert und sich in wärmebegünstigten Gegenden wie der Pfalz weiter ausbreiten wird.

Nagusta goedelii lebt natürlicherweise bevorzugt auf Laubbäumen und überwintert unter loser Baumrinde. Ähnlich wie andere eingewanderte Arten, die im Adultstadium natürlicherweise unter Rinde überwintern, nimmt offenbar auch Nagusta goedelii gern menschliche Behausungen und deren Umfeld (z. B. Brennholz) zur Überwinterung an.

Die Raubwanze Nagusta goedelii ist unverkennbar und mit keiner heimischen Raubwanze zu verwechseln. Sie ist bis zu 16 mm groß und gelblich-braun bis braun gefärbt. Charakteristisch ist das seitlich rautenförmig ausgezogene Abdomen/Hinterleib. Bei weiblichen Tieren sind die seitlichen Loben/Ausbuchtungen im Gegensatz zu denen der Männchen breiter und leicht nach oben gebogen. Bei genauerem Hinsehen fallen die kräftigen Dornen auf dem Kopf und dem Pronotum/Halsschild auf. Die Antennenglieder sind gelblich-braun geringelt, das erste Antennenglied ist deutlich länger als das zweite.

In Deutschland ist die Art ein Neozoon, das hier erstmals 2018 nachgewiesen wurde. In Rheinland-Pfalz ist sie seit 2021 belegt. Um einen besseren Überblick über das Vorkommen der Art zu erhalten, rufen wir gemeinsam mit dem Arbeitskreis Insektenkunde zum Melden von Nagusta goedelii auf.

Abb.1: Männliches Exemplar von Nagusta goedelii. A: Habitus/Erscheinung des lebenden Tieres. B: Detail des Kopfes, die beiden starken Dornen sind deutlich erkennbar. C: Aufsicht auf das Pronotum/Halsschild, die seitlichen Dornen sind hier gut erkennbar.

 

Abb. 2: Weibliches Exemplar von Nagusta goedelii mit breiteren Loben/Ausbuchtungen am Abdomen/Hinterleib als bei den Männchen.

 

 

Verwechselt werden kann die Art nur mit der Amerikanischen Kiefernwanze Leptoglossus occidentalis, welche jedoch verbreiterte Hinterbeine hat. Siehe hierzu Abb.3.

Abb. 3: Verwechslungsart Amerikanische Kiefernwanze mit verbreiterten Hinterbeinen.