Überregionale Verbreitung
Als Kulturfolger überwiegend auf dem Areal der Agrarflächen von Großbritannien ostwärts über die Steppengebiete Russlands bis China verbreitet, hauptsächlich in den Tieflagen. Europaweit wird der Bestand mit 3,2 - 3,9 Mio. BP als stabil eingestuft (HAGEMEIJER & BLAIR 1997). In M-Europa brüten allerdings nur 610 - 750 T. BP (zit. in BAUER & BERTHOLD 1997). Neben Saatkrähenkolonien im Rheintal gibt es neuerdings auch Bruterfolge im westlichen Randbereich des Pfälzerwaldes bei Zweibrücken (B. WAGNER, pers. Mitteilung).
Regionale Verbreitung
Regelmäßiger Brutvogel in geeigneten Lebensräumen, z.B. im Rheintal und in Rheinhessen. Brutkolonien gibt es in einigen rheinland-pfälzischen Städten, z.B. in Mainz, Neustadt an der Weinstraße, Landau oder Zweibrücken. Die Brutvögel verlassen Rheinland-Pfalz im Winter und es kommen Durchzügler und Wintergäste aus meist östlicheren Regionen hinzu. Zur Zeit liegen 306 ArtenFinder Meldungen vor.
Lebensraum
Die Saatkrähe besiedelt die offene Agrarlandschaft mit Ackerflächen, Wiesen und Weiden sowie mit eingestreuten Wäldchen, Feldgehölzen und Alleen. Zur Brutzeit findet man sie auch an Flussufern mit lichten Baumbeständen und in Parkanlagen im Siedlungsbereich. Im Winter hält sich die Art häufiger in Siedlungsnähe auf, wo teils große Gemeinschaftsschlafplätze aufgesucht werden. Die großflächige Monotonisierung der Agrarlandschaft und die Entfernung von Feldgehölzen hat eine Verdrängung der Art in den durchgrünten und jagdverschonten Bereich der menschlichen Siedlungen verursacht.
Fortpflanzung
Koloniebrüter. Neststand im äußeren Kronenbereich von hohen Laubbäumen, häufig Pappeln, Platanen und Weiden. Nest aus dürren und frischen Zweigen von beiden Partnern aufgebaut, mit Moos, Wurzeln und Erde zu einem stabilen Nestkorb verfestigt und innen mit verschiedenem Material wie Bast und Federn ausgekleidet. Brutperiode ab Ende März. Die 3 - 6 Eier werden ca. 18 Tage bebrütet. Nestlingsdauer ca. 30 Tage. Eine Jahresbrut (GLUTZ & BAUER 1993).
Nahrung
Breites Spektrum von tierischer und pflanzlicher Nahrung. Von Februar bis November, besonders während der Brutzeit, hat der Regenwurm großen Anteil an der Nahrung.
Verhalten
Tagaktiv, an den Schlafplätzen auch bis in die Dämmerung aktiv. Bewegt sich auf dem Boden schreitend und hüpfend. Flug gradlinig, häufig mit Gleitphasen. Nutzt Aufwinde zu kreisendem Hochsteigen und anschließendem Segeln, Gleiten und Ruderflug. Die Saatkrähe bildet zur effizienten Raumnutzung ganzjährige Sozialverbände und übernachtet auch in Winterquartieren stets in Gemeinschaft (Details in GLUTZ & BAUER 1997).
Schutzmaßnahmen
Nach BAUER & BERTHOLD (1997) sollte neben der Sicherung von Brutplätzen und ökologischen Verbesserungen in den Lebensräumen vor allem Öffentlichkeitsarbeit mit Aufklärung über die ökologische Rolle der Saatkrähe zum Schutz der Art beitragen.
Gefährdung
Direkte Verfolgung sowie die Vernichtung der Nester in den Siedlungsbereichen sind bedeutende Gefährdungsfaktoren für diese Art. Der Saatkrähe wird eine große Schadwirkung unterstellt und Anwohner beschweren sich häufig über Lärm und Verschmutzung.